20 Jahre Psycho­therapeutische Praxis : „Wege entstehen, indem wir sie gehen…“

Nach 10 Jahren angestellter Tätigkeit ging ich beruflich neue Wege und eröffnete im April 2000 meine eigene Praxis als Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin in Ulm.

Mit meinen Arbeitsgrundlagen aus der Gestalttherapie und der Systemischen Therapie wurde mir die Berufliche Approbation zur Ausübung der psychotherapeutischen Tätigkeit erteilt. Eine sozialrechtliche Approbation, die zur Niederlassung mit Kassensitz berechtigt hätte, war zum damaligen Zeitpunkt mit diesen beiden erlernten Therapieverfahren nicht möglich. So arbeite ich seither in privater Praxis mit Selbstzahler*innen.

Über zwölf Jahre waren meine Arbeitsfelder

  • Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen

  • begleitende Arbeit mit ihren Eltern, auch als Paarberatung

  • ergänzt durch präventive Gruppenangebote und Kurse für Eltern

wie die Begleitung im ersten Lebensjahr PEKIP (Prager-Eltern-Kind-Programm) und „kess-erziehen“, Elternkurse für Eltern mit Kindern im Altern von 3 – 12 Jahren.

Ich arbeite immer gerne mit all den Kolleg*innen – auch anderer Professionen- zusammen, die sich in ihrem Engagement für Familien so wertvoll ergänzen können:

  • mit Hebammen, Frauenärztinnen, Allgemeinärzt*innen, Psychiater*innen, Erzieherinnen und Lehrer*innen, niedergelassenen Kolleg*innen in Kinderpsychiatrischen und Psychotherapeutischen Praxen.

Eine zentrale Erfahrung war für mich, wie schnell sich Kinder und Jugendliche entwickeln können, wie sie neue Verhaltensweisen erlernen können, wie sich seelische und geistige Räume weiten und erschließen, wenn sie dafür Unterstützung, Ermutigung, Anleitung und Aufforderung erfahren.

Ich habe vielfach erlebt, wie basal es dafür ist, dass auch ihre Eltern bereit sind Neues zu lernen.

Zum Beispiel, wie sie als Team ihre Zusammenarbeit noch verbessern können. Oder, dass sie bereit sind als Paar eine stabilere Grundlage in ihrer Liebesbeziehung aufzubauen. Oder, dass sie auch bereit sind sich eigenen Lebensthemen, wie auch transgenerationalen Themen zu stellen.

Im Laufe der Jahre und mit weiteren Aus- und Weiterbildungen reifte meine Entscheidung mich in meiner Praxis auf die Arbeit mit Erwachsenen zu konzentrieren.

 

Meine Praxistätigkeit heute

Meine Schwerpunkte sind heute die Paartherapie und die Einzelarbeit mit Frauen und Männern in verschiedenen Beziehungskonstellationen und Beziehungsphasen, mit ihrem jeweils eigenen biographischen, kulturellen und religiösen Hintergrund.

Ergänzend gestalte ich Themenabende, halte Vorträge, führe Wochenendseminare und Therapiegruppen durch.

Nach langjähriger Supervisorischer Tätigkeit mit ehrenamtlich engagierten Frauen und Männern,

gebe ich heute noch Supervision für Kolleg*innen, die als Psychotherapeut*innen mit Kindern- und Jugendlichen arbeiten. Mit ihnen arbeite ich zu Fragestellungen der Eltern- bzw. Paardynamik, die begleitend zur Kindertherapie in die Elternarbeit einfließen oder eine Weiterverweisung erfordern.

 

Mein Arbeitsstil heute – nach 30 Jahren Berufstätigkeit und 20 Jahren Praxistätigkeit

Im Laufe der Jahre meiner Berufstätigkeit und mit zunehmendem Erfahrungsschatz habe ich meinen ganz eigenen Arbeitsstil entwickelt.

Ich orientiere mich an den Aufmerksamkeits- , Verarbeitungs- und Bewusstseinsprozessen meiner Klient*innen, der Art unserer therapeutischen Bezogenheit und Wechselseitigkeit unserer Interaktion und den Veränderungen in der Therapie.

Ich wähle je nach Thematik und Lebenssituation das jeweilige Setting der Therapie (mit Einzel-, Paar- oder auch Familiensitzungen) und wähle aus Methoden und Interventionen verschiedener Therapierichtungen. Dabei orientiere ich mich daran, welche Methoden Menschen ausdrücken und erkennen lassen, was ist und wie diese bestärkend-unterstützend und ermutigend-auffordernd dazu beitragen können sich selber immer besser zu verstehen und das eigene Leben befriedigender zu leben.

Bedeutsam für die Weiterentwicklung meiner Arbeit sind für mich nach wie vor meine persönliche Entwicklung in der Dynamik meines Lebens:

  • in meiner Partnerschaft, mit meinen Kindern und in der Familie

  • im Austausch mit Kolleg*innen

  • regelmäßige Supervision und Fortbildung und

  • die bestätigenden und kritisch fragenden Rückmeldungen der Menschen, die sich mir als Klient*innen anvertraut haben.

 

DANKE

„Wege entstehen, in dem wir sie gehen…“ ist mein persönlicher Leitsatz und der Leitsatz für meine Arbeit mit den Menschen, die zu mir in die Praxis kommen.

Vom Standpunkt April 2000 aus konnte ich nicht sehen, wo ich heute stehe und ich sehe auch noch nicht, wo ich einmal stehen werde, wenn ich meine Berufliche Tätigkeit beende.

Im Blick zurück auf 20 Jahre Praxistätigkeit kann ich nur sagen: ich bin zutiefst dankbar.